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Vespulas Angriff (2025)

Der Vorspann ist vorüber, die Kamera schwenkt langsam über einen langen Konferenztisch, spannungsgeladene Musik legt sich subtil, aber dennoch wirksam, über die Szene.

Ein Beamer wirft Geschäftszahlen an die Wand, alle anwesenden Personen hängen konzentriert an den Lippen des Teamleiters, als unversehens der pure Horror durch das geöffnete Fenster huscht.

VESPULA!

Godzilla würde sich schleunigst zurückziehen, Kong hätte einen dringenden Termin zur Dauerwelle und selbst von Pennywise wäre nur noch einsamer Luftballon zu sehen.

Da auch die Avengers gerade anderweitig beschäftigt sind, greifen Vespulas potentielle Opfer selbst zu den Waffen und bekämpfen das Monster. Ein Lanyard wird morgensternartig geschwungen, ein Smartphone kann einen Treffer landen, schleudert die schwarzgelbe Bestie allerdings unglücklicherweise genau in Richtung eines durch eine schwere Allergie tatsächlich gefährdeten Teammitglieds.

CUT! Spätestens hier würde die Regie eingreifen und den Dreh abbrechen und ein ernstes Gespräch mit der Drehbuchabteilung halten. Vollkommener Unsinn, total überzogen, sowas passiert doch in Wirklichkeit nicht.

Tja, liebe Regie, doch. Genau sowas ist heute passiert. Na gut, die Avengers wurden nicht mal angefragt, aber sonst stimmt das alles.

Abteilungsmeeting, alle Fenster auf, eine kleine Wespe im Raum. UND ALLE FLIPPEN AUS!

Wirklich alle? Nein, eine Person bleibt ruhig, schüttelt den Kopf und denkt sich ihren Teil, bevor sie sich daran macht, die inzwischen an der Innenseite der Fensterscheibe hechelnde Wespe mit bloßen Händen nach draußen zu geleiten.

Ja, eines der Kollegys ist nach eigenen Angaben hochgradig allergisch. Da mag ein gewisser Respekt nachvollziehbar und angebracht sein. Warum allerdings genau dieses Kollegy erst letzte Woche versucht hat, eine andere Wespe mit Reinigungsmittel aus einer Sprühflasche zu vertrieben, wollte sich mir nicht wirklich erschließen.